Das Mädchencamp im Sommer 2024 stand unter dem Motto „I like to move it, move it“.
Bereits am ersten Tag machten die 32 Mädchen aus Mönchengladbach zusammen mit dem 12-köpfigen Team im großen Gruppenraum deutlich, dass „Bewegung“ nicht nur körperliche Aktivität bedeutet. Vielmehr umfasst sie eine innere Haltung und die damit verbundenen Handlungen, die in der Lage sind, sowohl das eigene Leben als auch das anderer Menschen, der Gesellschaft und der Umwelt zu verändern.
WÄHREND DES CAMPS WURDEN DIE ZAHLREICHEN FACETTEN DER „BEWEGUNG“ AUF VIELFÄLTIGE WEISE ERLEBBAR:
- Bei der gemeinsamen Wanderung zum Schiffsanleger am Rursee nach Woffelsbach, um dort in der Gruppe Flöße aus Tonnen, Holzstämmen und Seilen zu bauen.
- Auf dem Rursee, als die selbstgebauten Flöße auf ihre Stabilität geprüft wurden.
- Auf dem Laufsteg der Heldinnenparty, bei der sich die Mädchen in selbst kreierten Heldinnen-Outfits mit ihren realen und ersehnten Superkräften auseinandersetzten.
- Während sich neue Freundschaften bildeten. In den leuchtenden Augen der Teilnehmerinnen, die viele Erlebnisse zum ersten Mal in ihrem Leben er fuhren.
- Bei Gruppenspielen, die Geschicklichkeit, motorische Fähigkeiten und Wissen forderten.
- In Diskussionen und Auseinandersetzungen, die Empathie und echtes Interesse erforderten.
- Wenn helfende Hände ohne Erwartung einer Gegenleistung anpackten und für Erleichterung sorgten.
- In den Momenten, in denen ehrliche Komplimente unter den Mädchen Gefühle von Dankbarkeit, Stolz und Verlegenheit auslösten.
- In vertrauensvollen Einzelgesprächen zwischen Teilnehmerinnen und Teamerinnen, in denen schwierige Lebenssituationen gemeinsam besprochen wurden.
- Beim tosenden Applaus der Gruppe, der mutige Präsentationen würdigte und feierte.
- In den abendlichen Reflexionsrunden, die offenbarten, was die Mädchen am Tag besonders bewegt hatte.
- Beim schwerfallenden Abschied, begleitet von der Frage: „Können wir nicht noch etwas länger bleiben?“
DIESE INTENSIVEN ERLEBNISSE WÄHREND DER FÜNF TAGE BOTEN DEN MÄDCHEN IM ALTER VON 9 BIS 15 JAHREN ZAHLREICHE SCHLÜSSELMOMENTE.
Jede Bewegung führte zu einer Veränderung, die es den Mädchen ermöglichte, ihre eigene Wirksamkeit direkt zu spüren und anschließend gemeinsam mit dem Team zu reflektieren. Der durchdachte Betreuungsschlüssel stellte nicht nur den konzeptionierten Ablauf von Bewegung, Veränderung und Reflexion sicher, sondern bot auch Raum für die vielen individuellen Herausforderungen, Bedürfnisse und Fragen der Teilnehmerinnen. Es bestand ein hoher Bedarf an Gesprächen und einem „Sich-Mit teilen“, ohne die Erwartung einer sofortigen Lösung. Oftmals war es zunächst das Bedürfnis, „gehört und gesehen zu werden“. Erst in einem zweiten Schritt erforderte die Situation häufig ein lösungsorientiertes Folgegespräch, welches vom Team bei den Mädchen meist eingefordert werden musste. Ein Phänomen, das in den letzten Jahren verstärkt beobachtet wird.
Zwei mögliche Erklärungsansätze könnten sein: Die mangelnde Kompetenz zur direkten und nachhaltigen Kommunikation infolge der Pandemie oder der schnelle, oberflächliche Konsum von Kurzvideos auf Plattformen wie TikTok und Instagram, bei dem es nicht mehr um die nachhaltige Auseinandersetzung mit einem Thema geht, sondern um den kurzen Konsum oder die schnelle Nachricht.
Das Team legte daher besonderen Wert darauf, die Themen gemein sam zu priorisieren und zu analysieren, welche davon ein vertiefendes Gespräch erforderten.
Im Herbst werden die Mädchen zu einem Nachtreffen mit integrierter Pflanzaktion in Mönchengladbach eingeladen. Durch die während des Camps erlebten Gruppenaktionen und Aufgaben konnten die Teilnehmerinnen eine Spendensumme von 625 Euro „erspielen“. Die Summe wurde vorab durch private Spender*innen zusammengetragen. Dieses Geld wird in Zusammenarbeit mit dem Projekt „Bäume und Raine – Leben in der Landschaft“ für den Kauf von Bäumen und Pflanzen verwendet, die gemeinsam mit den Mädchen eingepflanzt werden.
SO KÖNNEN DIE TEILNEHMERINNEN AUCH IN DEN KOMMENDEN JAHREN SEHEN, WAS SIE DURCH GRUPPENZUSAMMENHALT, IHRE HALTUNG UND IHR HANDELN BEWEGEN KÖNNEN – EINE LEBENDIGE ERINNERUNG AN DAS MÄDCHENCAMP 2024, DIE STETIG WEITERWÄCHST.
Zum Schluss möchte sich der Ev. Kirchenkreis Gladbach-Neuss im Namen der Mädchen für die Zuschüsse und Spenden herzlich bedanken. Ohne die finanziellen Zuwendungen, die Kooperationen und die hilfreichen Gespräche wäre das Mönchengladbacher Mädchencamp 2024 nicht möglich gewesen.
UNTERSTÜTZT VON:
Sparkassenstiftung Mönchengladbach
Swiss Life Stiftung - Chancenreichtum
Aktion Lichtblicke e.V.
Soroptimist Club Mönchengladbach
Zonta Club Mönchengladbach
Stadt Mönchengladbach
Private Spender*innen
„Ich weiß nicht, was ich brauche, um das es mir besser geht!“
„Ich hatte erst keine Lust auf das Camp. Jetzt will ich nicht, dass das Mädchencamp endet.“
„Nie ist jemand da, wenn ich wirklich Hilfe brauche.“
„Mein größter Wunsch ist es, wieder nach Hause ziehen zu dürfen.“
„Wieso ist das Mädchencamp nicht in jeden Ferien?“
Das Mädchencamp fand wie geplant vom 11.04 – 15.04.23 in Wegberg statt. 36 Mädchen aus MG und Umgebung haben sich angemeldet. Im Vorfeld gab es eine gute Kooperation mit Schulsozialarbeiter*innen und Einrichtungen. Das Thema: „You´re Voice„ – Mädchen in ihrer Stimme, in ihrem Standing, in ihrer Entwicklung, in ihren Zielen, in ihren Rechten und ihren Wünschen stärken. Über die fünf Tage konnten zwei Workshops gewählt werden. Der Workshop Schlagfertig wurde von der Kampfsportlerin Seren Ucak geleitet. Der Workshop Heldinnen wurde von der Kulturpädagogin Cecilé Jansen durchgeführt. Der Workshop Trau dich wurde von der Studentin Eva Scheler geleitet. Der Workshop Inspirierend wurde von der Friseurin Nina Perini durchgeführt. Die Leitung lag bei Claudia Wilms und Nadine Schlutzkus. Die Bedürfnisse der Teilnehmerinnen waren vielfältig und so wurde viel Zeit in Einzelgesprächen, Fragen, Umarmungen, Zuneigung, Schlichtungen, Konsequenzen, Beratungen und Lösungsfindung investiert. Innerhalb der fünf Tage gab es bei vielen Mädchen eine sichtbare positive Entwicklung, sodass Maßnahmen wie das Mädchencamp auch einen „Game Changer“ bedeuten können. 2024 wird es voraussichtlich ein Mädchencamp im Sommer geben.
Auch im Jahr 2022 fand das Mädchencamp statt. 30 Mädchen konnten über fünf Tage die Auszeit in der Eifel genießen. Das bunte Programm mit einer Kanadier-Tour, Bogenschießen, Spielen, Workshops und Aktionen hat allen Mädchen gut gefallen.
Das Mädchencamp, geleitet von Jugendreferentin Nadine Schlutzkus und Jugendleiterin Claudia Wilms, fand in der ersten Augustwoche im Haus St. Georg in Wegberg statt. 23 Mädchen zwischen 10 und 15 Jahren nahmen teil und wurden von 10 Teamerinnen begleitet. Die persönliche Einladung per Brief erwies sich als ausgesprochen erfolgreich: Die Nachfrage war größer als das Angebot. „Wir konnten leider nicht alle berücksichtigen und hätten noch ein zweites Camp füllen können“, bedauert Nadine Schlutzkus.
Das Mädchencamp wendet sich an diejenigen, die sich sonst einen Urlaub oder eine Ferienfreizeit nicht leisten können. Ihnen wird ein Programm geboten, das sich an ihren Bedürfnissen ausrichtet. Gleichzeitig ermöglicht ein hoher Betreuungsschlüssel eine intensive Begleitung. In diesem Jahr wurden vier Workshops angeboten. Beim Tanzworkshop erlebten die Teilnehmerinnen die Möglichkeit, Gefühle anders als mit Worten auszudrücken. Im Do-it-yourself-Workshop wurden Gegenstände für das eigene Zimmer gestaltet.
Beim Spiel- und Bewegungs-Workshop ging es auch darum, Nähe und Distanz neu zu erlernen. Und beim Zeitreiseworkshop wurden Wünsche für die Zukunft greifbar gemacht. „Das Mädchencamp im Jahr 2100 schwebt und als Workshop wird das Fliegen angeboten“, berichtet die Jugendreferentin von dem Modell, das die Workshop-Teilnehmerinnen gebaut haben. Höhepunkt der Woche in St. Georg war der Maskenball, der am letzten Abend stattfand. Dafür hatten die Teilnehmerinnen mit unterschiedlichsten Materialien wunderschöne Masken gestaltet. „Da fiel es gar nicht schwer, die Maske den Abend über aufzubehalten“, sagt Nadine Schlutzkus.
Das Mädchencamp wurde auf Video festgehalten. Der Film in einigen Tagen auf der Homepage.
49 Mädchen im Alter von 10-15 Jahren verbringen mit 10 Teamerinnen, 6 Workshop- leiterinnen und zwei Gesamtleiterinnen gemeinsame Zeit zum Thema: "Wir machen Stimmung". Am Mittwochabend war schon Halbzeit, was mit einer "Bad taste Party" gefeiert wurde. Am Nachmittag gab es aber zuerst Besuch von verschiedenen Trägervertreter*innen. Sie besuchten die Workshops und waren begeistert von dem, was ihnen präsentiert wurde. Die Video-, Theater-, Tanz-, Musik-,Kunst- und Spielworkshops konnten bei gutem Wetter teilweise auch im Freien stattfinden. Vielen Dank für den Besuch und die Mädels freuen sich auf die zweite Hälfte des Camps.